Noema
für Flöte, Violine und Violoncello (2017)
Im täglichen Leben gibt es Erkenntnisse, die unsere Aufmerksamkeit fesseln, und Erlebnisse, die unsere Fantasie beflügeln. Sie bleiben in unserem Gedächtnis besonders präsent, als Bilder, als Klänge, als abstrakte Architekturen. Doch wie kann man die Präsenz eines solchen Gedankens mit musikalischen Mitteln ausdrücken? In der musikalischen Rhetorik gibt dazu es den Begriff „Noema“; er beschreibt eine Situation, in der ein bestimmter Gedanke hervorgehoben wird, was durch einen Wechsel der musikalischen Textur geschieht. Auch in meiner Komposition gibt es solche aus dem Kontext heraustretenden Texturen. Sie sollen die Aufmerksamkeit des Wahrnehmenden im Hörprozess intensivieren und dazu beitragen, dass die dahinterliegende Botschaft deutlicher ins Bewusstsein dringt.
Das Stück ist den drei hervorragenden Interpreten Felix Renggli, Ilya Gringolts und Daniel Haefliger gewidmet.
Bettina Skrzypczak